apfelschnecken


Free Image Hosting at www.ImageShack.us

 Die Apfelschnecke

Image Hosted by ImageShack.us

Einordnung:
Klasse: Schnecken (Gastropoda)
Unterklasse: Orthoga stropoda
Überordnung: Caenogastropoda
Ordnung: Architaenioglossa
Überfamilie: Ampullarioidea
Familie: Apfelschnecken
7 Gattungen: Asolene, Felipponea, Marisa und Pomacea (aus Amerika und Westindien)
                      Afropomus, Lanistes, Saulewa (aus Afrika)
                      Pila (Afrika und Asien)

 Viele der gepflegten Arten sind jedoch wissenschaftlich nicht eindeutig zugeordnet.

Zuchtformen:
Heute gibt es vielfältige Variationen der Apfelschnecke, sie reichen von weiß, braun, grün, gold-gelb, violette, pink bis hin zu blau und gestreiften Variationen. Auch gibt es Mischungen der genannten Farbschläge. Die Farbe des Fußes, kann beispielsweise eine andere sein, als die des Gehäuses. In der Natur haben Apfelschnecken aber ein braunes Haus mit dunklen Streifen.

Herkunft/Verbreitungsgebiete:
Die Apfelschnecke stammt aus dem tropischen Regenwald und besetzt dort verschiedene Ökosysteme, wie z.B. Sümpfe, Bäche, Seen, Flüsse und Teiche, wobei aber stehende Gewässer bevorzugt werden

Größe: adulte Tiere je nach Art 5-15cm

Alter: 1-4 Jahre (hängt auch von der Temperatur ab)

Free Image Hosting at www.ImageShack.us   Free Image Hosting at www.ImageShack.us

Anatomie/Anpassungen:
Apfelschnecken verfügen über eine Lungen/Kiemen-Kombination zur Atmung. Sie stellt eine Anpassung an Standorte mit sauerstoffarmem Wasser dar. Solche Standortbedingungen herrschen beispielsweise in Sümpfen und seichten Gewässern.

Sie verfügen auch über ein Operculum. Hierbei handelt es sich um eine Art Verschlussdeckel am Schneckenhauseingang.
So können sich die Tiere vor äußeren Einflüssen, wie Fressfeinden schützen und Trockenzeiten überdauern, die in manchen Verbreitungsgebieten der Apfelschnecken auftreten. Sie graben sich dann in den Bodengrund ein und überleben die Trockenzeit in ihrem geschlossenen Haus.

Eine weitere anatomische Besonderheit, die manche Arten, wie die Pomacea aufweisen ist das Siphon, eine Art Schlauch zur Atmung. Dieses Organ wird durch eine Falte im Hohlraum des Mantels gebildet und sitzt am Genick. Wenn das Siphon nicht gerade benutzt wird ist es kaum zu erkennen. Um ihre Lunge mit Frischluft zu versorgen streckt die Schnecke ihr Siphon bis kurz über die Wasseroberfläche aus (es kann bis zu 5cm ausgefahren werden). Mit Pumpbewegungen gelangt Frischluft in die Lunge. Mithilfe dieser flexiblen, schlauchähnlichen Struktur kann die Schnecke Sauerstoff aufnehmen ohne dafür das Wasser verlassen zu müssen. So schützt sie sich vor Fressfeinden, wie Vögeln, die außerhalb des Wassers eine Gefahr darstellen, aber auch vor Austrocknung.

Die Nahrungsaufnahme erfolgt mittels der Radula, einer schneckentypischen “Raspelzunge” mit winzigen Hornzähnchen. Mithilfe dieser kann die Nahrung zerkleinert werden.


Fortpflanzung:
Entgegen der weit verbreiteten Auffassung sind Apfelschnecken keine Zwitter (hermaphrodit). Männchen und Weibchen sind jedoch äußerlich kaum zu unterscheiden.
Während der Paarung "sitzt" das Männchen auf dem Weibchen und führt sein Geschlechtsorgan in dessen Geschlechtsöffnung ein. Häufig wird dieses mit dem Atemrohr (Siphon) verwechselt. Jedoch befindet sich das Siphon links vom Kopf während das Geschlechtsteil der Männchen auf der rechten Seite angelagert ist.
Zur Eiablage verlässt das Weibchen das Wasser. Die Gelege werden häufig an aus dem Wasser ragenden Pflanzen, Steinen oder ähnlichem abgelegt (Haftlaicher). Soweit bekannt, ist dieses Verhalten eine Besonderheit der Apfelschnecken, aber nicht alle Arten von Apfelschnecken legen ihre Eier außerhalb des Wassers ab, es gibt auch Arten, die sie unter Wasser ablegen.

Free Image Hosting at www.ImageShack.usFree Image Hosting at www.ImageShack.us


Haltung im Aquarium:
Temperatur: 18-28°C, wobei die Aktivität mit der Temperatur zunimmt (natürlich nur innerhalb des angegeben Bereichs!). Bei 18°C sind die Tiere nahezu inaktiv, womit 18°C die niedrigste Temperatur darstellt, bei der die Tiere noch gehalten werden können.
Bei 24°C bewegen sich die Schnecken viel und sind sehr schön zu beobachten.
Allerdings bestimmt die Temperatur den Lebenszyklus der Schnecken. Bei hohen Temperaturen kann die Lebensdauer von 4 Jahren (bei niedrigen Temperaturen) auf 1 Jahr verkürzt werden. Die Reproduktionsrate steigt aber mit der Temperatur.

Wasserqualität/Wasserwerte: Bzgl. Der Wasserqualität sind Apfelschnecken relativ tolerant. Sie überleben schlechte Bedingungen eher als Fische. Man sollte aber die selbe Ausrüstung zur Verfügung haben, wie bei der Haltung von Fischen, d.h. das Wasser sollte gefiltert werden, die passende Temperatur sollte sichergestellt sein. Falls die Raumtemperatur nicht ausreicht, sollte man einen Heizer aus dem Aquarienhandel verwenden. Auch sollten regelmäßig, wie bei Fischbecken auch, Teilwasserwechsel durchgeführt werden. Zu beachten ist, dass Apfelschnecken Kalzium für den Aufbau ihrer Häuser benötigen. Sie sollten also in neutralem (pH 7) oder hartem Wasser (pH über 7) gehalten werden. Wenn man trotz weichem Wasser nicht auf die Haltung verzichten will, kann man die Ca-Konzentration durch die Zugabe von Kalkstein, Muscheln oder speziellen Präparaten aus dem Aquaristikfachhandel erhöhen. Der °GH sollte ca. zwischen 5-22 liegen.
Besatzdichte: Apfelschnecken können ab einem Aquarienvolumen von 20 Litern gehalten werden, wobei die Faustregel gilt 10 Liter pro mittelgroße Schnecke sollten mindestens zur Verfügung stehen. Je mehr Platz umso besser für die Schnecken, da sie doch recht lebhaft sind und sich bei entsprechenden Temperaturen viel bewegen.
Vergesellschaftung: Apfelschnecken sind gut für Gesellschaftsbecken geeignet, d.h. sie können problemlos mit den meisten Fischen vergesellschaftet werden (Ausnahme:  schneckenfressenden Arten, wie Schmerlen etc.) Ich halte sie selbst auch zusammen mit Garnelen und Zwergkrebsen. Manche Fische versuchen allerdings die Tentakel der Schnecken anzufressen, was aber in der Regel kein Problem darstellt, da die Tiere sie schnell einziehen und unter der Schale verstecken können.

Free Image Hosting at www.ImageShack.usFree Image Hosting at www.ImageShack.us


Ernährung: Die häufig in Aquarien gehaltene Pomacea bridgesii ernährt sich hauptsächlich von totem und verrottendem Material. Sie frisst also keine lebenden Wasserpflanzen.
Ihre “Zähnchen” sind zu weich. Bei Futtermangel kann es aber passieren, dass die Tiere weiche Pflanzen fressen. Besonders die großen Tiere (Tischtennisballgröße) können in einem Aquarium leicht verhungern, wenn nicht gefüttert wird.
Es gibt aber auch Arten, die lebende Wasserpflanzen fressen (falls Aquarienhaltung in Pflanzenbecken geplant aufpassen!) Bestimmte Pflanzen werden aber selbst von diesen pflanzenfressenden Schneckenarten verschmäht z.B. Mooskugeln, Javamoos, Horn- und Nixkraut, sowie die gemeine Wasserpest.
Die Schnecken können mit handelsüblichem Fischfutter ernährt werden, am besten eignen sich Futtertabletten, Granulat, getrocknete Futtertiere, wie Mückenlarven, Frostfutter etc. Aber auch Gemüse (tote Pflanzen), wie Gurke, Spinat, Karotten, Salat, Tomaten, Kohlrabiblätter, Zucchini etc. kann verfüttert werden. (Frischfutter vorher waschen und ggf. überbrühen) Die Tiere verschmähen aber auch keine toten Fische, andere Schneckenarten, deren Gelege und Algen. Die Futtermenge sollte sich nach der Größe der Schnecke richten. Durch regelmäßiges Beobachten der Tiere hat man schnell herausgefunden, welche Futtermenge benötigt wird. Das Wasser sollte nicht trüb werden, Futterreste müssen entfernt werden, bevor sie verderben.
Sicherheitsvorkehrungen: Das Aquarium muss eine Abdeckung haben, da ansonsten Ausbruchgefahr herrscht! Zwischen Wasserspiegel und Abdeckung sollten aber einige Zentimeter Abstand sein, damit die Schnecken mit ihrem Siphon Luft aufnehmen können.
(Ist bei Aquarien-Sets aus dem Handel der Fall) Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Tiere trotz der Kiemen ertrinken! Für die Zucht sollte der Abstand 10cm betragen, sodass die Gelege angebracht werden können. Des Weiteren sollte man darauf achten, dass der Kies, insofern man Kies als Bodengrund verwenden möchte, nicht zu scharfkantig ist, da
sich die Schnecken ansonsten verletzen könnten.

Zucht: Möchte man Apfelschnecken in seinem Aquarium züchten, sollte man mehrere Tiere zusammenhalten um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sich darunter mindestens ein Weibchen und ein Männchen befindet (die Geschlechter sind äußerlich nicht oder nur schwer erkennbar). Nachdem die Paarung erfolgt ist und die Eier zur Ablage bereit sind, verlässt das Weibchen nachts das Wasser und heftet ihr Gelege mit ca. 300 Eiern an die Glaswand oder die Aquarienabdeckung (Haftlaicher). Bei mir bevorzugen sie die Abdeckung! Die Eiablage kann einige Stunden dauern. Für die Zucht sollte ca. ein Abstand von 10cm zwischen Abdeckung und Wasserspiegel vorhanden sein. Am Anfang weisen die Gelege eine milchige Farbe auf und sind weich. Nach einigen Stunden wird das Gelege härter und stabiler. Die endgültige Farbe des Geleges (je nach Art) lässt sich erst nach 1-2 Tagen erkennen. Die Luftfeuchtigkeit im Zwischenraum zwischen Wasserspiegel und Abdeckung reicht in der Regel aus um das Gelege ausreichend feucht zu halten. Das Gelege darf aber niemals nass oder mit Wasser bedeckt sein, da die Embryonen ertrinken würden! 
Andere Arten legen ihre Eier aber auch in gelantineartigen Klumpen unter Wasser ab, wie z.B. Marisa comuarielis). Nach 2-4 Wochen (je nach Temperatur) schlüpfen die kleinen Schnecken aus den mittlerweile dunkler gewordenen Gelegen. Sie fressen sich den weg frei und fallen dann ins Wasser. Da Schneckenbabys nicht nur von hauptsächlich schneckenfressenden Fischarten gefressen werden, empfiehlt es sich die Babys abzusammeln und in einem separaten Aquarium aufzuziehen bzw. das Gelege umzubetten, sofern man möglichst viele Schnecken durchbringen möchte. Dazu löst man das Gelege vorsichtig und gibt es auf ein schwimmendes Objekt (z.B. ein Stück Korkeichenrinde aus dem
Fachhandel), welches sich in einem separaten Becken befindet. In den ersten Tagen nach dem Schlüpfen ernähren sich die kleinen Apfelschnecken von weichen Algen, Mulm und Futterresten, was in länger laufenden Aquarien stets vorhanden ist. Wenn es sich um neu eingerichtet Aquarien handelt, sollte man etwas zufüttern (nicht zu viel!) oder am besten die Schnecken erst in mindestens 2 Wochen eingefahrene Becken einsetzen!
Nach 1-2 Wochen können die Kleinen schon dasselbe Futter aufnehmen wie ihre Eltern.
 


häufige Fragen:

1.) Warum heißt die Apfelschnecke eigentlich Apfelschnecke?
Antwort: einige Arten besitzen ein großes, grünliches Gehäuse und erinnern daher von  
               der Größe und Farbe her an einen Apfel. 
         


2.) Können Apfelschnecken zur Plage werden?
Antwort: Nein, da die Schneckenpopulation leicht zu kontrollieren ist.
               Adulte Tiere sind groß und somit leicht zählbar. Die Gelege sind ebenfalls groß
               und auffällig. Überpopulationen können durch entfernen der Gelege verhindert
               werden.


3.) Meine Apfelschnecke schwimmt an der Oberfläche. Ist sie tot?
Antwort: Wenn die Schnecke an der Oberfläche schwimmt, muss das nicht unbedingt  
bedeuten, dass sie tot ist. Wenn die Schnecken viel Luft in der Lunge haben  
schwimmen sie hin und wieder an der Wasseroberfläche.  Das ist kein Grund zur 
Sorge. ;-) Wenn die Schnecke aber beginnt unangenehm zu riechen oder wenn der
 Körper schlaff aus dem Häuschen hängt, ist sie sehr wahrscheinlich tot und sollte 
sofort entfernt werden. Tote Tiere verunreinigen das Wasser und können in kleinen Aquarien sehr schnell dazu führen, dass das Wasser umkippt.

4.) Meine Apfelschnecke bewegt sich kaum/wenig. Ist sie krank?
Antwort: Bei älteren Schnecken ist eine wochenlange Inaktivität normal.
              Auch können niedrige Temperaturen die Ursache sein. Wenig Aktivität muss 
              also nicht automatisch bedeuten, dass die Schnecke krank ist.

             

5.) Meine Fische sind krank. Ich muss sie mit einer Medikament behandeln. Kann das schädlich für  die Schnecken sein?
Antwort: Falls man nicht sicher ist, ob das Medikament Stoffe enthält die den Schnecken 
schaden können, sollte man die Schnecken für die Zeit der Behandlung in einem  separaten Aquarium unterbringen. Es gibt einige Chemikalien, die zur Heilbehandlung von Fischen häufig eingesetzt werden aber für Schnecken giftig sind. Dazu zählt z.B.:                 
- Malachit Grün (zur Behandlung von Weißpünktchenkrankheit, Pilzen, Velvet oder   
  Oodinium)
- verschiedene organophosphore Pestizide wie Formaldehyd, Metriphonate,  

  
Trichlorphon (= Dylox, Masoten, Metriphonat, Neguvon, Trichlorophon), Dichlorvos 
  und andere zur Behandlung von Infektionen mit Egeln, Würmern, Krebstieren 
       und Läusen
- Metaldehyde als Molluskizide.
- verschiedene Kupferarten mit Medikamenten zur Behandlung von Protozoen- und  
  Pilzinfektionen 

- Parrizid D (Di-N-Butyl Tin Oxide) zur Elimination von Acanthocephala, Trematodes,  
  Cestoda, Würmern etc. 

Beim Einsatz von Medikamenten wäre es also ratsam vorher die Inhaltsstoffe            
Abzugleichen und die Schnecken ggf. umzusiedeln. Nach Abschluss der Behandlung sollte ein 50%-iger Teilwasserwechsel vorgenommen werden und das Wasser sollte über Aktivkohle gefiltert werden, bevor man die Schnecken wieder ins Becken gibt. 


6.) Meine Apfelschnecke hat Gehäuseschäden. Woran liegt das, was kann man dagegen  machen?
Antwort: Apfelschnecken bekommen in zu weichem Wasser häufig Gehäuseschäden.
             Grund dafür ist der Mangel an Kalk. Größere Schäden sind irreparabel, kleinere 
             Schäden können durch die Zugabe von Kalk häufig “repariert” werden. Abhilfe 
             schafft die Erhöhung der Ca-Konzentration durch die Zugabe von Kalkstein, 
             Muscheln oder speziellen Präparaten aus dem Fachhandel.

7.) Können Apfelschnecken hören und sehen?
Antwort: Sie können nicht hören, da sie keine Hörorgane besitzen und daher völlig taub sind. Sehen können Apfelschnecken zwar, sie besitzen jedoch keinen ausgeprägten 
Sehsinn. Die Augen dienen hauptsächlich dazu hell und dunkel zu unterscheiden.

             

8.) Meine Apfelschnecken vermehren sich nicht, was kann ich tun?
Antwort: Dafür kann es mehrer Gründe geben. Es kann sein, dass nur ein Geschlecht  
vertreten ist, sodass keine Fortpflanzung erfolgen kann. Man kann die Schnecken  
durch höhere Wassertemperaturen und üppige Mahlzeiten häufig zur Fortpflanzung bewegen. Man braucht bei der Zucht aber vor allem Geduld. Es können Wochen oder Monate vergehen bis eine Apfelschnecke in ihrem neuen Heim beginnt Gelege abzulegen.

Gratis Homepage von Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!